Projekte
A: Theologie und soziale Praxis
Katholischsein bedeutet im Untersuchungszeitraum eine Subjektivierung der Glaubensüberzeugungen, eine Reformulierung der Quellen religiöser Autorität (zugunsten der ‚modernen‘ Theologie und zu Lasten des kirchlichen Lehramtes) und daraus resultierend eine autonomere Handhabung moralischer Standards des Alltagslebens. Diese Entwicklung bearbeitet die Forschungsgruppe im Projektbereich A „Theologie und soziale Praxis“
B: Rollen und Rituale
Katholischsein bedeutet im Untersuchungszeitraum eine kollektive Praxis der Sinnstiftung, die jene gewandelten Überzeugungen und Haltungen, die in Projektbereich A untersucht werden, vergemeinschaftete und zu neuen Gruppenbildungen und Rollenbildern innerhalb der katholischen Welt führte. Diese Entwicklung bearbeitet die Forschungsgruppe im Projektbereich B „Rollen und Rituale“.
B.1: Amtsverständnisse, Berufsbilder und Geschlechterrollen (Kooperationsprojekt I)
Bis in die Mitte des 20. Jahrhundert galt für den Katholizismus eine vielschichtige ständische und zugleich geschlechterspezifische Binnenordnung. Diese „Arbeitsteilung“ wurde konfrontiert mit Egalisierungsbestrebungen in Gesellschaft und Kirche, mit brisanten, bis heute nachwirkenden Folgen.
B.2: Gesellschaftskritik im religiösen Ritual (Kooperationsprojekt II)
Schon die Liturgiereform des II. Vatikanums war eine ebenso zentrale wie umstrittene Erfahrung und löste im Traditionskatholizismus ein Beben aus. Zivilgesellschaftliche Neuorientierungen führten darüber hinaus zu dynamischem Wandel von Überzeugungen und neuen paraliturgischen Ritualen.
C: Zivilgesellschaft und Politik
Katholischsein bedeutet im Untersuchungszeitraum eine Vernetzung katholischer Akteure und Gruppen mit anderen, um gemeinsam einen zukunftsorientierten Nutzen für das Gemeinwohl im Hinblick auf spezifische zivilgesellschaftliche Problemlagen zu stiften. Diese Entwicklung bearbeitet die Forschungsgruppe im Projektbereich C „Zivilgesellschaft und Politik“.